Wiesenbrüter im Staudach-Egerndacher Moor
Großer Brachvogel
Mit über einem halben Meter Größe ist der graubraun gefleckte Große Brachvogel die größte in Mitteleuropa brütende Wiesenbrüterart. Mit ihrem flötenden, melodisch klingenden Gesang, den langen, gestelzten Beinen und dem langen, gebogenen Schnabel, mit dem er im Boden nach Nahrung stochert, ist er schon eine Erscheinung. Er gehört auch zu den relevantesten Wiesenbrüterarten bei uns im Achental. Viele von ihnen sind vom Aussterben bedroht oder gelten als stark gefährdet – der Grund dafür ist der Verlust ihrer Lebensräume durch die Intensivierung der Landnutzung und durch eine zunehmende Freizeitnutzung der Lebensräume.
Unsere Natur ist unser Kapital
„Der Erhalt unserer Natur ist für uns alle wichtig – und dafür müssen alle ihren Teil dazu beitragen, die sich in der Natur bewegen: Hand in Hand und mit dem Verständnis der unterschiedlichen Interessensgruppen“, so Elisabeth Keihl, Vorstand Achental Tourismus.
Boden- und Wiesenbrüter sind auf offene Grünlandgebiete mit hohem Grundwasserstand und geringem Baum- und Strauchbestand angewiesen – so z.B. Niedermoore, Feucht- und Streuwiesen. So bietet das Staudach-Egerndacher Moor einen optimalen Lebensraum für Wiesenbrüter wie Braunkehlchen, Wachtelkönig, Bekassine, Wiesenpieper, Kiebitz und den bereits genannten Großen Brachvogel.
Damit den Wiesenbrütern ihre Lebensräume auch erhalten bleiben, sind sie abhängig von einer extensiven Bewirtschaftung, einer späten Mahd und Düngeverzicht. Die Landwirte erhalten eine Förderung für den Erhalt dieser Flächen.
Der Fortbestand der Arten ist von zahlreichen Faktoren abhängig: Witterung, Nahrungsangebot und Verluste durch natürliche Feinde wie Fuchs, Marder oder Greifvögel spielen ebenso eine Rolle wie der Bruterfolg. Werden die brütenden Vögel von Hunden aufgeschreckt, verlassen sie ihr Nest und lassen es mitsamt den Eiern oder Küken ungeschützt zurück.
Besucherlenkung
Damit Menschen und ihre (oft nicht angeleinten) Vierbeiner den Wiesenbrütern in der besonders sensiblen Brutzeit nicht in die Quere kommen, steht Besucherlenkung hier an erster Stelle: „In den Wiesenbrütergebieten sind zur Brut- und Aufzuchtzeit vom 1. März bis zum 30. Juni einige Wege gesperrt – die ausgeschrieben Wege dürfen in dieser Zeit nicht verlassen werden. Außerdem besteht eine Anleinpflicht für Hunde – im Naturschutzgebiet gilt die Anleinpflicht das ganze Jahr. Wenn sich alle an die Regeln halten, dann bleiben uns diese seltenen Arten auch weiterhin im Staudach-Egerndacher Moor erhalten“, so Magdalena Bahr, Gebietsbetreuerin beim Ökomodell Achental.
Weitere Infos zu diesem Thema gibt es auch direkt beim Ökomodell Achental.