Was hat es mit den Kräuterbuschn auf sich?
An Mariä Himmelfahrt (nur in Bayern und im Saarland ein Feiertag) sieht man in der Früh die Familien mit gebundenen Kräutersträußen in Richtung Kirche ziehen. Der Brauch “Kräuterbuschen an Mariä Himmelfahrt” hat seine Ursprünge im Alpenraum und ist besonders in Bayern und Österreich verbreitet. Der Brauch geht auf die Verehrung der Kräuter und Pflanzen zurück, die als Symbol für Fruchtbarkeit, Gesundheit und Schutz galten.
Traditionell werden die Kräuter meist am Vortag gesammelt und zu Buschen und Sträußen gebunden. In den Kräuterbusch kommen typischerweise verschiedene Kräuter wie Johanniskraut, Arnika, Beifuß, Kamille, Minze, Blutweidrich und andere – die genaue Auswahl kann dabei je nach Region variieren. Die Kräuterbuschen werden traditionell am 15. August, an Mariä Himmelfahrt, in der Kirche geweiht. Dies geschieht, um die heilenden und schützenden Eigenschaften der Kräuter zu verstärken und die Menschen vor Unheil zu bewahren – so der Brauch.
Die geweihten Kräuterbuschen werden dann im Familien- und Freundeskreis verteilt, um Segen und Freude in die Häuser zu bringen. Der Brauch wird oft von Generation zu Generation weitergegeben und ist fester Bestandteil des kulturellen Erbes in unserer Region. Bei uns im Achental werden in einigen Gemeinden am 14. August gemeinsam Kräuterbuschen gebunden und am 15. August vor den Kirchen verkauft.