Was hat es auf sich mit dem Allerheiligen-Wecken?
Der Allerheiligen-Wecken ist ein traditionelles bayerisches Gebäck, das oft in ländlichen Regionen wie dem Achental zu Allerheiligen am 1. November gebacken wird. Es handelt sich um Hefegebäck, oft mit Rosinen gebacken und mit Hagelzucker bestreut.
Seit Generationen bekommen in unserer Region die Kinder in den Familien die Allerheiligen-Wecken vom Tauf- oder Firmpaten. Unsere hiesigen Bäcker backen ein ca. 500 Gramm schweres Hefebrot, ähnlich dem Osterbrot mit und ohne Rosinen.
Wir haben uns im Achental umgehört und verschiedene Stimmen eingefangen. Das Schöne an dieser Tradition ist: Jeder interpretiert den Allerheilgen-Wecken auf seine Art, so wie es in der Familie von Generation zu Generation weitergegeben wurde.
Eine Köchin aus Mettenham erzählt:
„Der Allerheiligenwecken besteht aus einer Art Semmel- oder Weißbrot-Teig mit Milch anstatt Wasser. Früher wurden Weibirl, das sind dunkle getrocknete Weinbeeren verwendet. Heute sind es Rosinen oder Sultaninen. Wichtig ist, dass der Wecken während des Backens mit Milch eingestrichen wird. Die traditionelle Form ist bei uns ein Wecken (Brot).“
Eine junge Mutter aus Raiten sagt:
„Bei uns heißt alles Allerheiligen-Wecken, egal ob das nun ein Nuss-, Rosinen oder Hefezopf ist, oder ein beliebiges Gebäck. Es geht darum, dass der Pate oder die Patin daran denkt. Manchmal wird auch ein kleiner Geldschein daran gebunden.“
Eine Bäckerei-Fachverkäuferin erinnert sich:
„Wir waren fünf Kinder und jeder von uns hat am 1. November einen Allerheiligen-Wecken von der Firmpatin bekommen. Das war früher auch immer eine Person für alle Kinder der Familie. Die Form war egal – Hauptsache ohne Rosinen, die mochten wir Kinder nicht.“