Stammgäste als starkes Rückgrat in unsicheren Zeiten Achental Tourismus: nach erfreulicher Sommersaison liegen auch Buchungen für den laufenden Winter auf hohem Niveau
Unterwössen (at) – Mit kräftigem Rückenwind in den Winter: nach einer ausgesprochen guten Sommersaison 2022 rechnen die Touristiker im Achental für die bevorstehende Wintersaison 2022/23 erneut mit einem positiven Verlauf. „Wir blicken verhalten optimistisch in die Zukunft“, erklärte Elisabeth Keihl, Vorstand Achental Tourismus, bei der Präsentation der Bilanz für den zurückliegenden Reisesommer 2022. „Bereits zu Ende November 2022 liegt der Buchungsstand für die neue Wintersaison auf dem Niveau des Vorjahres. Nachdem unsere Gäste ihren Aufenthalt bei uns immer kurzfristiger buchen, haben wir daher beste Aussichten, die Zahlen aus 2021/22 noch einmal zu übertreffen.“ Ähnlich vielversprechend sei die Einschätzung der Gastgeber für den Sommer 2023. Bei den Hotels, Pensionen und Anbietern von Ferienwohnungen liefen bereits erste Reservierungen für die kommende Sommersaison ein.
Die erfreuliche Entwicklung des Tourismus im Achental dürfe jedoch nicht darüber wegtäuschen, dass die gesamte deutsche Reiseindustrie vor einer ihrer größten Herausforderungen stehe, betonte Elisabeth Keihl. „Wie umgehen mit explodierenden Energiekosten, welchen Einfluss hat die trabende Inflation auf die Kaufkraft, das Reise- und das Buchungsverhalten sowie die eigene Preisgestaltung? Und wie ist dem Mangel an Personal in der Hotellerie und Gastronomie beizukommen? Das grundsätzlich positive Stimmungsbild unter den Gastgebern im Achental wird eingetrübt durch die Unsicherheit, mit der wir alle gegenwärtig in die Zukunft blicken“, fügte die Vorständin vom Achental Tourismus hinzu.
Während sich der Tourismus in Deutschland und im Chiemgau eher langsam dem Niveau vor dem Ausbruch der Corona Pandemie nähert, legte das Achental im Vergleich zu 2019 deutlich zu. Wurden von Januar bis einschließlich November 2019 rund 213.000 Übernachtungen registriert, so stieg die Zahl der urlaubsbedingten Übernachtungen im Achental von Januar bis November 2022 um 13,3 Prozent auf gut 241.000. Die Zahl der Gästeankünfte im Achental nahm im Vergleichszeitraum von 51.638 um 7,3 Prozent auf 55.396 zu. Dagegen ging die Zahl der Übernachtungen deutschlandweit gegenüber dem Vergleichsjahr 2019 um 9,7 Prozent und im Chiemgau um vier Prozent zurück. Verbessert hat sich zudem auch die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Urlauber im Achental: lag dieser Wert von Januar bis einschließlich November 2019 bei 5,0 Tagen, so blieben die Gäste im Vergleichszeitraum 2022 durchschnittlich 5,1 Tage.
Elisabeth Keihl: „Wir wissen von Gesprächen bei den jüngsten Gastgeber-Treffen, dass unsere Region während der Pandemie neue Gäste gewinnen und für einen weiteren Aufenthalt im Achental begeistern konnten. Die positive Resonanz bei Reisenden auf ihr erstes Urlaubserlebnis bei uns wirkt sich spürbar auf die erfreuliche Entwicklung unserer touristischen Bilanz aus und wird unserer Branche helfen, durch das zweifellos schwierige Jahr 2023 zu kommen. Dabei bilden die Stammgäste mehr denn je in diesen Zeiten unser starkes Rückgrat!“
Große Sorgen bereiteten gegenwärtig die Herausforderungen, denen sich Hotels, Pensionen und Gaststätten angesichts steigender Kosten und des allgemeinen Personalmangels konfrontiert sehen, so Elisabeth Keihl. „Unsere Region hat größtes touristisches Entwicklungspotential, das wir nur durch eine intakte touristische Infrastruktur erschließen können. Auch wenn das Achental weit vom Massentourismus entfernt ist und ganz auf Individualtourismus setzt, so müssen wir diese Bedrohung im Auge behalten. Der Tourismus steht für Wohlstand, ist ein Wachstumsmarkt und schafft für viele Menschen im Achental Arbeitsplätze. Wer Tourismus möchte, der muss sich auch für den Erhalt der touristischen Infrastruktur stark machen“, betonte Elisabeth Keihl.
An die Adresse von Hotels, Pensionen und Anbietern von Ferienwohnungen richtete die Tourismus-Vorständin den Rat, in dieser Situation betriebswirtschaftlich zu kalkulieren und das Preisniveau nicht in der Hoffnung zu senken, um neue Gäste zu gewinnen. „Unsere Gastgeber werden in sämtlichen Bereichen mit Kostensteigerungen konfrontiert, die zwangsläufig auch höhere Preise nach sich ziehen müssen!“ Jetzt sei es an der Zeit, die Preise anzupassen, die Digitalisierung weiter voranzutreiben und den Informations- und Erfahrungsaustausch unter den Gastgebern zu intensivieren.