Notfall am Berg: Das Erste-Hilfe-Set
Die Berge im Achental bieten viele Touren mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, die man zu Fuß oder mit dem Fahrrad erklimmen kann. Für Könner oder Anfänger, für Sportler oder für Genießer, rasant oder gemütlich, zur Morgenstund oder nach Feierabend – die Hauptsache ist, man kommt wieder unversehrt unten im Tal an.
Eine gründliche Vorbereitung ist dabei die beste Voraussetzung, damit vom Ausflug auf den Berg nur Glücksmomente und schöne Erinnerungen bleiben. Das beginnt bei der entsprechenden Ausrüstung, der richtigen Tourenplanung, der Einschätzung des eigenen Könnens, aber auch dem Wissen, was in einem Notfall am Berg zu beachten ist.
In unserer Reihe „Notfall am Berg“ erfahrt ihr, wie ihr in verschiedenen Notsituationen, die am Berg auftreten können, richtig reagiert.
Das Erste-Hilfe-Set
Das Erste-Hilfe-Set gehört in jeden Wander- oder Bike-Rucksack. Die Auswahl im Handel ist riesig, aber die Grundausstattung ist bei den meisten Sets die gleiche. Wir zeigen euch hier den Inhalt eines Sets mit einem kleinen, handlichen Umfang, das bei Tagestouren noch gut in den Rucksack passt.
Eine wasserdichte oder zumindest wasserabweisende Hülle sorgt dafür, dass euer Erste-Hilfe-Set trocken bleibt. Was auch wichtig ist: Manche Produkte im Erste-Hilfe-Set haben ein Ablaufdatum. Die Elastizität, die Klebefähigkeit und die Sterilität können mit der Zeit verloren gehen. Deswegen ist es gut, jedes Jahr zu Saisonbeginn einen Blick auf jedes einzelne Teil zu werfen und gegebenenfalls auszutauschen. Abgelaufene Produkte können aber noch gut zum Üben verwendet werden.
Am besten macht ihr euch schon vor der Tour mit dem Inhalt vertraut, damit ihr vorbereitet seid, falls das Erste-Hilfe-Set zum Einsatz kommen sollte. Für alle, die viel draußen unterwegs sind, lohnt sich ein Kurs zur Outdoor-Notfallversorgung.
Wir zeigen euch, was sich in einem handelsüblichen Set befindet:
- 1 Paar Einmalhandschuhe
- 2 Verbandpäckchen: Druckverband für stark blutende Wunden
- 1-2 Wundkompressen (steril) für die Erstversorgung von Wunden
- 1 Taperolle
- 1 elastische Mullbinde (steril)
- Pflasterset mit Pflastern in unterschiedlichen Größen
- Wundnahtstreifen für Platzwunden oder Schnitte (vorher reinigen, aber noch am gleichen Tag einen Arzt aufsuchen)
- Schere
- 1 Rettungsdecke zum Umhüllen des Körpers (goldene Seite nach außen)
Mit dieser Grundausstattung lassen sich viele Verletzungen gut erstversorgen – erste Hilfe ist wichtig und richtig. Im Zweifel sollte aber ein Notruf über die 112 abgesetzt werden oder, wenn man es noch aus eigener Kraft vom Berg runter schafft, im Tal ein Arzt aufgesucht werden.
Achtung: Das Durchlesen einer Anleitung zur Ersten Hilfe ersetzt keinen professionell durchgeführten Erste-Hilfe-Kurs!
Wie ein Einsatz der Bergwacht im Notfall abläuft, könnt ihr in diesem Blogpost nachlesen.