DU bist TOURISMUS – Moni und Julia Bewirtschafterinnen des Unterwidholzkasers (Jochbergalm) in Unterwössen
Das Achental und der Tourismus – seit Jahrzehnten aufs engste miteinander verwoben und voneinander abhängig. Heute lässt sich mit Fug und Recht behaupten: die Gäste, die im Tal ihren Urlaub verbringen, tragen ganz maßgeblich zum Wohlstand der gesamten Region bei. Ohne die Abgaben für Zweitwohnung im Achental oder die Einnahmen durch den Tourismus hätten wichtige Infrastrukturmaßnahmen nicht umgesetzt werden können, gäbe es zahlreiche Arbeitsplätze nicht. Gastronomie, Hotellerie, private Vermieter – sie alle leben direkt von den Gästen. Doch auch indirekt schafft der Tourismus Arbeitsplätze, ist auch für Betriebe und Einzelhändler im Tal von enormer Bedeutung. Der Achental Tourismus hat sich umgehört und nachgefragt: welche Bedeutung hat der Tourismus für DICH?
Moni und Julia – Bewirtschafterinnen des Unterwidholzkasers (Jochbergalm) in Unterwössen
Wer seid ihr, stellt euch gerne kurz vor?
Ich bin Monika Ernst, bin in Schwindkirchen im Landkreis Erding daheim, war die letzten 4 Jahre auf der Dandl Alm und bin heuer das erste Jahr auf der Jochbergalm. Wenn ich gerade nicht auf der Alm bin, arbeite ich als Dorfhelferin für den Maschinenring und mache landwirtschaftliche Einsätze.
Ich bin Julia Hofbauer aus dem Dachauer Landkreis, bin 25 Jahre, habe Tourismus studiert und lebe jetzt quasi meinen Traum mit Sommer auf der Alm. Ich war auch 4 Jahre auf der Dandl Alm und bin auch das erste Jahr auf der Jochbergalm unter eigener Regie in Selbstständigkeit.
Wie wichtig ist der Tourismus für euch und euer Geschäft?
Der Tourismus ist wichtig für uns und die Region. Der Tourismus ist ein wichtiger Faktor im Achental und im gesamten Chiemgau, ohne den wir nicht den Wohlstand hätten, den wir haben. Die gesamte Infrastruktur wäre nicht so gut ausgebaut ohne den Tourismus.
Könnt ihr in Prozent abschätzen, wie viele eurer Gäste Touristen sind?
Wir haben viele Stammgäste unter den Einheimischen, die gerne auch 2-3mal pro Woche zu uns rauf kommen. In Prozent geschätzt sind ca. 20% unserer Gäste Touristen. Und die kommen während ihres Urlaubs auch mehrmals zu uns rauf. Vor kurzem war ein Paar vom Moarhof da, die schon zum 10. Mal ihren Urlaub hier verbringen. Sie haben ihren Hochzeitstag bei uns gefeiert und haben bis halb 12 nachts bei uns gehockt. Das war richtig schön.
Gibt es einen Unterschied zwischen Jochbergalm und Dandl Alm?
Das schöne für uns ist, dass wir die Jochbergalm auf Selbstständigenbasis betreiben können. Wir können uns selbst organisieren, unsere eigene Speisekarte gestalten, kaufen selbst ein und haben wenig Vorgaben. Das ist tatsächlich noch einmal mehr Selbstverwirklichung, wie wenn alles vorgegeben ist. Unten auf der Dandl Alm hatten wir mehr Touristen als hier heroben und wahnsinnig viele Familien. Wir dachten, dass es hier heroben auf der Jochbergalm ruhiger ist, aber dem ist nicht so. Auf der Dandl Alm hatten wir 3-4 Helfer, die zur Unterstützung gekommen sind, hier sind wir zu zweit. Am Anfang war es bissel ruhiger, aber seit Juli ungefähr ist die Alm jeden Abend gut besucht. Auf die Jochbergalm kommen eher die Sportler und Aktiven, die gern auch am Abend noch einmal schnell zu uns auf die Alm radeln. Auf der Dandl Alm waren es hauptsächlich Familien.
Habt ihr einen Wunsch an uns?
Die Wanderwege hier heroben werden von den Bauern gepflegt. Gerade jetzt nach dem starken Regen waren die Wege sehr ausgespült und der ein oder andere Radlfahrer hat sich bissel darüber beschwert. Eine Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Bauern braucht es hier.
Wir haben viele Radlfahrer bei uns, viele davon auch mit ebike, die den Wunsch äußern ihr Rad bei uns zu laden. Wir können es aber nicht anbieten, da die vorhandenen Batterien nicht die nötigen Kapazitäten haben. Ladestationen außerhalb der Ortszentren wären dafür hilfreich.