Auf a Wort im Achental Podcast

Auf a Wort im Achental mit Michael Schneider

Michael Schneider, geboren in Prien und aufgewachsen in Rottau, ist ein Tausendsassa: Der gelernte Maschinenbauer war immer schon bergsportbegeistert und hat einen Bachelor in Sportwissenschaften sowie anschließend ein Masterstudium in Sport und Ernährung absolviert. Weil es heutzutage schwer ist, ein gutes und gesundes Brot zu finden, hat er angefangen, selbst zu backen und sich in das Thema Natursauerteig eingearbeitet. Um das Brot dann auch wirklich verkaufen zu können, muss man in Deutschland einen Meisterabschluss vorweisen. Michael hat über den Quereinstieg – in verkürzter Zeit – seinen Bäckermeister gemacht. Für ihn war immer klar: Er will den Beruf des Bäckers nur unter ganz normalen, also bäckeruntypischen Arbeitszeiten, ausüben und so immer noch genügend Zeit für seinen Sport, die Familie und Freunde haben. Als angestellter Bäcker ist das unmöglich – ein eigener Laden war also die Lösung. Seit Anfang Mai 2024 findet man Michael Schneider und seine Bäckerei Brot Zeit im Herzen von Staudach-Egerndach gegenüber vom Maibaum. Montag und Dienstag herrscht in der Bäckerei “Teigruhe”: Da ruht der Sauerteig, den er für die Herstellung von vier bis fünf Sorten Natursauerteig-Broten braucht. Weitere Infos gibt es hier.

 

Das Interview gibt es auch als Podcast zum Anhören:


Was bedeutet für dich Heimat?
Heimat ist ein großer Begriff – ich verbinde damit Geborgenheit, Wohlfühlen, Ankommen. Für mich ist Heimat das Gefühl: Hier bin ich zuhause.

Was ist für dich „Typisch Achental“?
Typisch Achental ist für mich dieses Dreieck hier. Ich habe vor meiner Ladentür oben am Berg die Schnappenkapelle, auf die ich mal schnell einen Trailrun hochlaufe, wenn ich Bewegung brauche. Dann gibt es den Hochgern – von dort schaue ich bis zum Wilden Kaiser in Tirol. Gleichzeitig ist hier auch das flache Land mit dem Chiemsee, wo ich mit dem Rennradl eine kleine Runde fahren kann. Das Achental habe ich wie ein Länderdreieck im Kopf, das so viel bietet.

Wo ist dein Lieblingsplatz im Achental und warum?
Mein Lieblingsplatz im Achental ist immer oben auf dem Berg.

Michael Schneider

Welches ist dein liebster Brauch oder deine liebste Tradition?
Als kleines Kind war ich in Rottau schon im Trachtenverein und habe all die schönen Traditionen miterleben können. Schon früh habe ich angefangen, mit der steirischen Ziach zu spielen. Das ist heute noch das, was ich als meine liebste Tradition bezeichnen würde. Die Ziach spiele ich gerne überall bei verschiedenen Anlässen.

Was ist ein perfekter Tag für dich im Achental?
Ein perfekter Tag ist für mich auch wetterabhängig. Wenn das Wetter schön ist und der Wind passt, dann stehe ich früh auf, schnappe mir meinen Gleitschirm, steige auf den Berg und fliege runter. Wenn das Wetter nicht so schön ist, dann bereite ich meinen Sauerteig vor und backe. Das kann für mich auch ein perfekter Tag sein.

Welches ist dein bayerisches Lieblingswort? Und was bedeutet es?
Das ist nicht so einfach zu beantworten, da ich oft auch mit Menschen unterwegs bin, die unterschiedliche Sprachen sprechen. Wenn ich am Berg und hier in der Gegend unterwegs bin, mag ich einfach das Grußwort “Servus”. Ich liebe es, dass sich alle hier bei uns grüßen.

Kurze Fragen zu Kulinarik in Bayern:
Bosna oder Weißwurst?
Weißwurst
Leberknödel oder Spinatknödel? Spinatknödel
Schweinsbraten oder Chiemseerenke? Chiemseerenke

Berggehen oder Bergradeln? Beides
Berggipfel oder Bergsee? Beides
Alpinski oder Nordicski? Beides und Skitouren

Was ist dein Lebensmotto?
Möglichst so leben, dass ich zufrieden bin, mit dem was ich mache. Nur wer was gerne macht, hat ein zufriedenes Leben.