Auf a Wort im Achental mit Luck Entfellner
Ludwig „Luck“ Entfellner ist seit Mai 2014 Bürgermeister von Unterwössen und leitet die Geschicke der Gemeinde mit Leidenschaft und Bodenständigkeit. Als gebürtiger Unterwössner kennt der gelernte Zimmerermeister und Landwirt die Herausforderungen und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger und setzt sich engagiert für das Wohl seines Heimatortes ein. Luck Entfellner ist bekannt für seine direkte Art und sein offenes Ohr, wodurch er bei den Menschen großen Rückhalt genießt. Besonders am Herzen liegt ihm die Förderung der regionalen Identität, sowie der Schutz der Natur im Achental. Mit einer klaren Vision und der Liebe zu seiner Heimat gestaltet er die Zukunft Unterwössens verantwortungsvoll und nachhaltig. Luck Entfellner ist verheiratet und hat drei Kinder.
Das Interview gibt es auch als Podcast zum Anhören:
Was bedeutet für dich Heimat?
Für mich ist es die Verbundenheit mit einem Ort und der Gegend, in der ich aufgewachsen bin, die ich lieben gelernt habe und die es wert ist, dass ich mich für sie einsetze. Heimat ist der Lebensmittelpunkt.
Was ist für dich „Typisch Achental“?
Mein Blick darauf hat sich entwickelt aus meinem ehrenamtlichen Leben, bei dem ich Gelegenheit hatte, in allen Gemeinden Einblicke zu haben. Typisch Achental ist für mich die große Verbundenheit zwischen den Orten und Vereinen. Es ist ein starker Zusammenhalt, der nicht selbstverständlich ist, der über lange Zeit gewachsen ist und der in der jetzigen Zeit von den Bürgerinnen und Bürgern sehr positiv weiterentwickelt wird.
Ein Bild verdeutlicht das: Wenn man auf den Hochgern geht und runter schaut, kann man die einzelnen Gemeindegrenzen nicht erkennen. Es sind auch die kulturellen Verbindungen, die dazu geführt haben, dass man sich gemeindeübergreifend als Gemeinschaft sieht.
Wo ist dein Lieblingsplatz im Achental und warum?
Mein Lieblingsplatz ist auf der Greiner Alm in Hinterwössen. Wir haben Landwirtschaft und dort eine Alm dazu. Sie ist definitiv mein Lieblingsplatz. Dort kann ich mich entspannen, hier relativieren sich Dinge, wenn ich dort oben auch körperlich arbeite. Das ist für mich ein wichtiger Ausgleich zu meinem Job im Rathaus.
Welches ist dein liebster Brauch oder deine liebste Tradition?
Ich war lange als Vorstand und Verbandsvorsitzender im Trachtenwesen tätig. In dieser Funktion habe ich Anlässe lieben gelernt, wie die jährliche Trachtenwallfahrt nach Raiten. Ein besonderer Anlass mit einer Stunde zum Innehalten und Nachdenken und in Gesellschaft danach.
Auf Gemeindeebene sind mir sehr die Fronleichnamsprozessionen in Unter- und Oberwössen ans Herz gewachsen. In einem wunderbaren Ambiente mit der Dorfgemeinschaft durch den Ort zu gehen, Beten, Nachdenken – und dankbar sein, dass wir hier leben dürfen.
Was ist ein perfekter Tag für dich im Achental?
Wenn ich heute auf den Hochgern gehe und bis zum Chiemsee schauen kann, dann wäre das schon ein perfekter Tag. Was mir aber auch wichtig ist – vielleicht ist das auch eine Altersgeschichte: Ein perfekter Tag im Achental ist vor allem auch ein friedlicher Tag. Wenn ich das Geschehen aktuell auf der Welt betrachte, dann sollten wir vor allem zu schätzen wissen, dass wir in Frieden leben dürfen. Das ist ein großes Geschenk, wofür ich sehr dankbar bin – nicht nur in meinem Sinne, sondern auch für unsere Kinder und Kindeskinder.
Welches ist dein bayerisches Lieblingswort? Und was bedeutet es?
„Passt schon“ ist für mich sehr vielsagend. Es basiert auf einer gewissen Ruhe, auch mal Fünfe gerade sein zu lassen und gelassen zu bleiben. „Passt schon“ ist auch eine Lebenseinstellung.
Kurze Fragen zu Kulinarik in Bayern:
Bosna oder Weißwurst?
Frische Weißwurst ist schon was Gutes.
Leberknödel oder Spinatknödel?
Leberknödel
Schweinsbraten oder Chiemseerenke?
Fisch ist immer gut.
Berggehen oder Bergradeln?
Im Tal mit dem E-Bike radeln – meinem Alter entsprechend.
Berggipfel oder Bergsee?
Unsere wunderbaren Bergseen sind mir etwas lieber.
Alpinski oder Nordicski?
Weder noch – lieber Schafkopfen.
Was ist dein Lebensmotto?
Mit Ruhe und Besonnenheit die Veränderungen im Leben annehmen und dann das Beste draus machen. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, die Zukunft positiv zu gestalten. Dieses Bewusstsein liegt meinem Leben und meinen Entscheidungen zugrunde.
Eli Keihl, Vorstand Achental Tourismus und Luck Entfellner, Erster Bürgermeister Unterwössen
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