Auf a Wort im Achental mit Esther Meinel-Zottl
Esther Meinel-Zottl, gebürtige Dresdnerin, lebt mit ihrer Familie seit zehn Jahren in Staudach-Egerndach. Die Diplom-Sozialpädagogin arbeitet mittlerweile als Fotografin für Magazine und Unternehmen. Sie teilt auf ihrem reichweitenstarken Instagram-Kanal Our Life in the Alps ihre Liebe zur Natur und den Bergen. Sie sagt über sich selbst: „Im Alltäglichen und der Natur Schönes zu sehen, das gibt mir Kraft. Die Naturverbundenheit habe ich schon im Elternhaus mitbekommen.“
Wir haben Esther Meinel-Zottl vor Ostern in der Tourist-Info im Alten Bad in Unterwössen zum Gespräch getroffen.
Das Interview gibt es auch als Podcast zum Anhören:
Was bedeutet für dich Heimat?
Heimat ist für mich dort, wo mein Herz sich zuhause fühlt. Ich komme ursprünglich aus Dresden, habe auch schon an vielen unterschiedlichen Orten auf dieser Welt gelebt und habe mich dann dort auch immer recht schnell zuhause gefühlt.
Heimat ist für mich aber mehr als das. Heimat ist dort, wo mein Herz so richtig angekommen ist. Wenn ich von zuhause weg war und über die Autobahn zurück komme, die ersten Berge sehe und dann den Chiemsee, dann wird mir richtig wohl ums Herz, alles in mir entspannt. Dann weiß ich, ich bin wieder angekommen. Das ist für mich Heimat. Ich weiß, hier bin ich daheim. Manchmal kommen mir dann sogar die Tränen, weil ich so dankbar bin, hier zuhause sein zu dürfen.
Was ist für dich „Typisch Achental“?
Typisch Achental ist für mich diese Mischung aus Bergen und Gewässern – diese Weite und die Höhen. Die Traditionen einerseits, aber auch die Weltoffenheit.
Manchmal sitzen wir am Chiemseestrand und genießen den Sonnenuntergang, dann wieder auf der Alm und genießen eine Brotzeit. Es ist diese Vielfalt, die für mich unsere Region ausmacht.
Wo ist dein Lieblingsplatz im Achental und warum?
Ich habe viele Lieblingsplätze im Achental, weil es hier so abwechslungsreich ist. Das Moor und die Filzen hier in Staudach-Egerndach, die liebe ich – das ist mein kleines Kanada und Skandinavien. Ich liebe aber auch die Wälder und die Almen – letztere am liebsten in der Nebensaison.
Welches ist dein liebster Brauch oder deine liebste Tradition?
Meine Nachbarin und Bekannte bietet in ihrer Werkstatt ‚Kreatives Gestalten mit Naturmaterialien‘ als Werkstattkurse an – für Erwachsene und Kinder. Mit Naturmaterialien, die hier saisonal wachsen. Ich liebe es, in Gesellschaft mit einer kleinen Gruppe Frauen zusammen mit Material aus der Natur etwas zu gestalten. Das ist für mich mittlerweile zu einer Tradition geworden. Das ist auch so eine Wertschätzung für das, was hier bei uns wächst und zu der Natur, die uns hier umgibt.
Was ist ein perfekter Tag für dich im Achental?
Bei schönem Wetter mit meiner Familie zu einem meiner Lieblingsplätze zu radeln und die Aussicht zu genießen.
Welches ist dein bayerisches Lieblingswort? Und was bedeutet es?
Was ich liebe, ist ‚Pfiat di‘. Es ist so schön und ich schätze es sehr, dass sich hier bei uns alle grüßen.
Kurze Fragen zu Kulinarik in Bayern:
Bosna oder Weißwurst? Wurst ist eigentlich nicht so meins, wenn dann aber mal ‘ne Weißwurst mit süßem Senf und Brezn
Leberknödel oder Spinatknödel? Spinatknödel
Schweinsbraten oder Chiemseerenke? Chiemseerenke, direkt am Chiemsee
Berggehen oder Bergradeln? Berggehen
Berggipfel oder Bergsee? Beides
Alpinski oder Nordicski? Alpinski
Was ist dein Lebensmotto?
In den kleinen und gewöhnlichen Dingen des Lebens immer wieder Freude zu sehen, zu suchen und zu entdecken, damit die Dankbarkeit nicht verloren geht.
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