Auf a Wort im Achental mit Andi Scheck
Andi Scheck ist seit 2014 erster Bürgermeister von Marquartstein. Der gebürtige Marquartsteiner ist Vater zweier erwachsener Töchter und in seiner Freizeit am liebsten in der Natur und auf unseren Bergen unterwegs. Wir haben Andi Scheck im Februar in der Tourist-Info im Alten Bad in Unterwössen zum Interview getroffen.
Das Interview gibt es auch zum Anhören:
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Was bedeutet für dich Heimat?
Heimat ist für mich da, wo meine Wurzeln sind, wo ich aufgewachsen und groß geworden bin, wo meine Familie und meine Freunde sind. Das ist für mich Heimat.
Was ist für dich „Typisch Achental“?
Typisch Achental ist für mich diese Mischung aus dem flachen Land draußen am Chiemsee hin zu den moderaten Berggipfeln bei uns mit dem Beginn der Alpen. Diese Kombination ist einfach ideal, weil sie sehr viele Möglichkeiten für Aktivitäten nahe beieinander bietet. Von Wassersport übers Fliegen, Klettern, Berggehen und Radlfahren – dass all das hier im Umkreis von 15 – 20 Kilometern möglich ist, das macht die Region hier bei uns so besonders.
Wo ist dein Lieblingsplatz im Achental und warum?
Den einen Lieblingsplatz würde ich im Zeitalter von Social Media hier nicht verraten. Ich habe so einige, kleinere und ruhige Aussichts-Plätze zum Beispiel auf einer Bergkuppe, wo man über einen Steig rauf geht, manchmal mit einem Bankerl, von der man die Aussicht ins Tal und vielleicht sogar die Sonne am Abend oder in der Früh genießen kann. Das sind meine Lieblingsplätze hier bei uns im Achental.
Welches ist dein liebster Brauch oder ist deine liebste Tradition?
Wir sind ein traditionsreiches Land. Bei uns werden Traditionen noch gelebt. Ich bin seit meiner Kindheit beim Trachtenverein, bei den Schuhplattlern und Goaßlschnalzern. Das ist fast eine Lebenseinstellung. Mir persönlich gibt die Fronleichnamsprozession sehr viel. Hier verbindet sich die christliche Tradition mit dem weltlichen Leben, wenn man mit Tracht durchs Dorf geht und den christlichen Glauben zum Ausdruck bringt. Das finde ich sehr schön.
Was ist ein perfekter Tag für dich im Achental?
Ein perfekter Tag im Achental beginnt für mich, wenn ich in der Früh im Dunkeln auf den Berg aufbreche zum Sonnenaufgang und dann mit dem Gleitschirm ins Tal runterfliege. Das ist für mich ein perfekter Start in den Tag. Von unseren beiden Bergen Hochplatte und Hochgern kann ich dann direkt wieder in Marquartstein landen.
Hast du das Gleitschirmfliegen im Achental gelernt?
Das Fliegen hat sich schon in meiner Kindheit durch die vielen Drachenflieger an der Hochplatte eingeprägt. Nach einem Gleitschirm Schnupperkurs am Balsberg dauerte es noch ein paar Jahre, bis ich dann in einer Woche Urlaub im Stubaital einen Grundkurs absolviert habe. Den Schein habe ich dann hier gemacht. Am liebsten gehe ich rauf und fliege runter, wenn es meine Zeit erlaubt.
Welches ist dein bayerisches Lieblingswort? Und was bedeutet es?
‚Oareidig‘ – das kann man eigentlich nicht übersetzen. Es bezeichnet einen Zustand, der eher unschön ist. So ist zum Beispiel ein steiler Hang eine ‚oareidige Leiten‘. Das ist ein besonderes Wort, das mir gefällt.
Kurze Fragen zur Kulinarik in Bayern:
Bosna oder Weißwurst? Weißwurst
Leberknödel oder Spinatknödel? Spinatknödel
Schweinsbraten oder Chiemseerenke? Chiemseerenke
Berggehen oder Bergradeln?
Beides oder sogar die Kombination: Auf den Berg radeln und dann zum Gipfel rauf gehen.
Berggipfel oder Bergsee?
Am liebsten Berggipfel, aber gerne auch in Kombination – also entweder vom Berg auf den See schauen oder oben am Berg in den See springen, wie zum Beispiel am Taubensee.
Alpinski oder Nordicski?
Inzwischen mehr Nordic Ski. Alpin inzwischen mehr in Kombination mit Skitourengehen, da kann man mehr für den Körper tun als beim Lifteln.
Was ist dein Lebensmotto?
Ich finde es fast schwierig, dies in ein paar Worte zu fassen. Ich habe mehr eine Lebenseinstellung, die positiv ist. Mir liegt viel daran, dass wir mehr Gelassenheit üben und zufrieden sind, mit dem, was wir haben. Uns geht es gut – das ist mein Kernthema. Zufriedenheit und alles etwas lockerer sehen – dann geht es uns auch in der Gesellschaft besser.
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